Warum Nachhilfe?
Tun es Lehrmaterialien aus dem Internet oder Lehrbücher nicht auch?
Lehrbücher, Lernseiten und Lernvideos sind gute Möglichkeiten zum Selbstlernen.
Ein guter Nachhilfelehrer/in ist jedoch besser, weil er/sie
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auf die Bedürfnisse der Person genauer eingehen kann,
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genau die Aufgaben und Inhalte besprechen kann, die die Person braucht,
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zielgenau und unmittelbar Fragen beantworten und Inhalte erklären kann, auch mehrmals und aus verschiedenen Perspektiven,
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ein Lernpartner mit umfangreichen Kenntnissen und Erfahrungen ist,
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bei der Aufgabenberarbeitung gleichzeitig Hilfestellung geben kann,
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Lerntests einbauen kann, um die Prüfungsvorbereitung zu maximieren,
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durch die Nachhilfestunden eine bestimmte Lernstruktur bietet, so daß man tatsächlich kontinuierlich bis zur Prüfung lernt.
Der "Nachteil" ist: Guter Nachhilfeunterricht kostet mehr.
Es nützt wenig, wenn man einen günstigen Preis erzielt oder etwas kostenlos bekommt, aber nicht genügend lernt, weil die Selbstlern-methoden oder ein günstiger Nachhilfelehrer (z.B. Student mit geringen Erfahrungen) bzw. -unterricht (online oder in größeren Gruppen) für den eigenen Bedarf nicht ausreichend sind. Dann hat man kein Geld gespart, sondern Geld fehlinvestiert.
Ein Beispiel: An der FernUniversität Hagen gibt es in Wirtschaftsmathematik ein gut begleitetes Moodle-Forum. Dort beantwortet eine Online-Mentorin Studierenden Fragen ohne zusätzliche Kosten, ausführlich und schnell, sogar abends und am Wochenende. Es gibt Online-Tutorials, Übungsaufgaben mit ausführlichem Lösungsweg, Probe- und Altklausuren. Schätzungsweise 15 von durchschnittlich 650 Studierenden (2,3%) nutzen dieses Forum pro Semester, indem sie Fragen stellen. Durchschnittlich 250 (38,5%) fallen laut Prüfungsstatistik pro Semester durch die Prüfung dieses Kurses.
Das reine Vorhandensein guter und preisgünstiger Lernmethoden nützt daher wenig. Man muß Zeit und Mühe investieren, um sie zu nutzen. Manchmal muß man auch angeleitet und angehalten werden, tatsächlich zu lernen. Das kann und wird ein guter Nachhilfelehrer tun. Allerdings nicht kostenlos oder zu nicht kostendeckenden Preisen.
"Das mag ja sein", wird vielleicht der eine oder die andere sagen, "aber es gibt doch Lerngruppen, in denen Studierende sich gegenseitig unterstützen können". Das stimmt natürlich. Doch wie Gruppenarbeit an Hochschulen häufig aussieht, das beschreibt dieser Artikel aus der "Zeit" (externer Link): http://ze.tt/was-man-bei-uni-gruppenarbeiten-wirklich-lernt/